Für einen Artikel ist „Der Allgemeinarzt“-Herausgeber Dr. Torben Brückner auf der Suche nach „guten“ Büchern, die zu Beginn oder auch im späteren Verlauf des ärztlichen Lebens einen besonders geprägt haben können, oder einfach nur einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben für die ärztliche Tätigkeit. Hier finden Sie eine Bücher-Liste mit Kommentaren.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
für einen Artikel bin ich auf der Suche nach „guten“ Büchern. Die zu Beginn oder auch im späteren Verlauf des ärztlichen Lebens einen besonders geprägt haben können, oder einfach nur einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben für die ärztliche Tätigkeit. Das kann ein klares Medizinwerk sein wie der erste Anatomieatlas, ein unfallchirurgisches Lehrbuch oder Klassiker wie Balints „Der Arzt, sein Patient und seine Krankheit“ Oder ein Roman, der weniger mit direkter Medizin zu tun hat und viel mehr mit zwischenmenschlicher Dramatik und einem sehr weitergeholfen hat in der hausärztlichen Tätigkeit, um innerfamiliäre Konflikte greifbarer zu machen.
Meine Bitte: Ein Buch zu nennen und eine kurze Begründung, was dieses Werk so ausmacht und worin es einem weitergeholfen hat für die eigene ärztliche Tätigkeit.
Vielen Dank
Torben Brückner
Hier ist eine Bücherliste mit dazugehörigen Kommentaren, erstellt auf Grundlage einer Umfrage am 14.8.2024 im Listserver
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Die Liste ist in alphabetischer Reihenfolge des Nachnamens der Autorinnen und Autoren bzw. sortiert.
- Anderson, Bob: „Stretching“
Kurzbeschreibung: Buch über das Stretching, Dehnübungen mit Anleitung
Kommentar von Leser:innen:
„Vorwort: Dr. med. Egbert Asshauer, Internist: „Stretching braucht keinen Guru, Stretching ist eine andere Art zu leben. Und dieser Kollege hat einige Bücher geschrieben, die unserem Schaffen einen ungewöhnlichen Kontext geben: „Tulkus – Die großen Meister Tibets: Wahre Begebenheiten aus dem äußeren, inneren und geheimen Leben der bedeutendsten tibetischen Lamas und wie ihre Wiedergeburten entdeckt wurden“ oder auch „Tantrisches Heilen und tibetische Medizin. Die Zusammenhänge von Geist und Körper aus tibetischer Sicht.“
- Balint, Michael: „Das Wiederholungsrezept“
Kurzbeschreibung: Buch über ein Forschungsprojekt über Patienten-Ärzt:innen-Kommunikation in Bezug auf den Einsatz der Medikamentenverschreibung mit besonderer Dynamik
Kommentar von Leser:innen:
„unverändert aktuell“
- Balint, Michael: „Der Arzt, sein Patient und die Krankheit“
Kurzbeschreibung: Buch über die Psychosomatische Grundversorgung
Kommentar von Leser:innen:
„Wichtigstes Werk für die Arbeit in der Hausarztpraxis ever.
- Bergdolt, Klaus: „Das Gewissen der Medizin.“
Kurzbeschreibung: Buch über die ärztliche Moral von der Antike bis zur Gegenwart
Kommentar von Leser:innen:
„geschichtliche Einordnung ärztlichen Handelns seit Beginn der Zeiten“
- Berger, John: „Geschichte eines Landarztes“
Kurzbeschreibung: Buch über das Leben eine britischen Landarztes inmitten seiner Kommune
Kommentar von Leser:innen:
„hat mich im Studium ergriffen und ein Grund, weshalb ich Allgemeinarzt geworden bin; das Wesen der hausärztlichen Arbeit eindrücklich zu lesen“
- Braun, Robert N.: „Lehrbuch der Allgemeinpraxis“
Kurzbeschreibung: Buch über die wissenschaftliche, hausärztliche Tätigkeit mit Inhalten zur Praxisforschung und Berufstheorie
Kommentar von Leser:innen:
„Schlüsselwerk der wissenschaftlichen Allgemeinmedizin“
- Braun, Robert N. und Mader, Frank H.: „Mein Fall“
Kurzbeschreibung: Buch über die hausärztliche Tätigkeit anhand von Kasuistiken
Kommentar von Leser:innen:
„Schönstes Fallbuch für Allgemeinmedizin, habe soviel daraus gelernt.“
- Bulgakow, Michael: „Arztgeschichten“
Kurzbeschreibung: Buch über die Tätigkeit eines Medizinabsolventen in der russischen Provinz
Kommentar von Leser:innen:
„handelt von Berufsanfänger Problemen eines jungen Arztes, 100 Jahre altes Werk, auch heute jede Seite noch aktuell.“
- Brezan, Jurij: „Bild des Vater“
Kurzbeschreibung: Buch über die letzten Tage eine Steinbrucharbeiters im Kreise seiner Familie
Kommentar von Leser:innen:
„Es fiel mir vor vielen Jahren ganz zufällig in die Hände – am Ende des Studiums oder in den ersten Jahren als Ärztin. Ich erinnere mich, dass es mich tief berührt und tagelang beschäftigt hat, denn es hat mir mehr über das würdige Beenden des Lebens und Annehmen des Sterbens erklärt, als jede Vorlesung oder Weiterbildung in Palliativmedizin.“
- Carpentier, Jean: „Aufwiegelung zur Gesundheit“
Kurzbeschreibung: Buch über die hausärztliche Versorgung in Frankreich
Kommentar von Leser:innen:
„Ein französischer Kassenarzt beschreibt eine Entwicklung Ende der 70er Jahre, in der eine Hausarztpraxis zu einem allgemeinen Gesundheitstreffpunkt wurde. Warum das dann wieder versandete, steht da leider nicht, aber manche Initiativen kommen ja auch immer mal wieder.“
- Clyne, Max Berthold: „Der Anruf bei Nacht“
Kurzbeschreibung: Buch über die hausärztliche Versorgung im Nachtdienst und deren biopsychosozialen Besonderheiten anhand von Kasuistiken
Kommentar von Leser:innen:
„allein auf die Idee, darüber ein Buch zu schreiben ist genial.“
- Donner-Banzhoff, Norbert: „Die Ärztliche Diagnose“
Kurzbeschreibung: Buch über die Theorie und Praxis der ärztlichen Diagnostik
Kommentar von Leser:innen:
„Gewissermaßen die Fortsetzung von Wielands „Die Diagnose“ (siehe unten), etwas moderner, ebenso umwerfend. Beide Bücher helfen zu verstehen, was man da überhaupt so macht, in der Praxis. Ohne dieses Verständnis hätte ich nicht bis heute durchgehalten.
- Dooling, Richard „Bett fünf“
Kurzbeschreibung: Buch über den intensiven Alltag auf einer Intensivstation mit trockenem Humor
Kommentar von Leser:innen:
„Nicht literarisch wertvoll, aber es zeigt die Unfähigkeit vieler Vorgesetzten zu helfen zu erkennen und erkannt zu werden im Medizinbetrieb, beispielhaft gezeigt an einem Dialog mit dem Chefarzt mit Korsakow.“
- Dörner, Klaus: „Der gute Arzt“
Kurzbeschreibung: Buch über die Kerninhalte ärztlicher Tätigkeit in Bezug auf seine Umwelt
Kommentar von Leser:innen:
„Umfassende philosophische Überlegung ärztlichen Handelns“
„Dörner widmet sich der Beziehung zw. Arzt und Patient, die er als asymmetrisch bezeichnet. Und er betont den trialogischen Charakter der Beziehung: Arzt/Patient/ Angehörige.“
- Dörner, Klaus: „Irren ist menschlich“
Kurzbeschreibung: Grundlagenwerk zur Sozialpsychiatrie
Kommentar von Leser:innen:
„menschlichstes aller Medizinbücher“
- Frankl, Viktor: „…trotzdem Ja zum Leben sagen“
Kurzbeschreibung: Buch über einen im Konzentrationslager internierten Psychiater
Kommentar von Leser:innen:
„Meinen Famulanten, insbesondere denen an Psychologie Interessierten, empfehle ich es, worin er seine Zeit im Konzentrationslager beschreibt. Vom Stil her etwas spröde, finde ich es ein herausragendes zeitgeschichtliches Dokument einerseits an und für sich, andererseits aber eben auch den ärztlichen Blick, mit dem er auf das Konzentrationslager blickt, so interessant.
- Frisch, Max: „Homo faber“
Kurzbeschreibung: Buch über das Leben eines sehr rational denkenden Ingenieurs
Kommentar von Leser:innen:
„Nein, das ist kein Lehrbuch für Mediziner. Ja, es hat sehr viel mit dem zu tun, was wir Mediziner jeden Tag Gutes zu tun glauben, wie ich finde. Meine Interpretation: ein Mensch, der die Welt rein technisch verstehen will scheitert. Es gibt ein Schicksal, das man weder verstehen noch beeinflussen kann. In unserer zunehmend technikgläubigen Welt, in der nur Studien zählen und unsere Patienten auch zunehmend auf diesem Tripp sind hat Max Frisch hier aufgeschrieben wie falsch das Enden kann. Ich empfehle diese Lektüre auch gelegentlich Patienten von denen ich den Eindruck habe, dass ihnen das helfen könnte. Außerdem ist es einfach ein wahnsinnig gut geschriebener Roman.“
- Fuchs, Thomas: „Das Gehirn, ein Beziehungsorgan“
Kurzbeschreibung: Buch über das Gehirn und den Menschen, der dranhängt
Kommentar von Leser:innen:
„Wider die Vergegenständlichung einzelner Organe, besonders des Gehirns“
- Fuchs, Thomas: „Die Verteidigung des Menschen“
Kurzbeschreibung: Buch über die Selbstverdinglichung des Menschen
Kommentar von Leser:innen:
X
- Gigerenzer, Gerd: „Risiko“
Kurzbeschreibung: Buch über die Herausforderung, Entscheidungen zu treffen
Kommentar von Leser:innen:
X
- Glasziou, Paul (und andere) „Wo ist der Beweis?“
Kurzbeschreibung: Buch über Plädoyer für eine evidenzbasierte Medizin
Kommentar von Leser:innen:
X
- Goldacre, Ben: „Die Pharma-Lüge“
Kurzbeschreibung: Buch über die Schattenseiten der Pharmaindustrie
Kommentar von Leser:innen:
X
- Gordon, Noah: „Der Medicus“
Kurzbeschreibung: Buch über das Leben eine Waisenjungen, der Arzt werden möchte im 11. Jh.
Kommentar von Leser:innen:
„Glaub da fand ich erstes Interesse an Medizin Fand es unheimlich spannend, was man damals wohl schon konnte/kannte. Gelesen so 6./7. Klasse“
„Das Buch „Der Medicus“ hat in meinem Auslandsjahr in Südfrankreich, wo ich französisch studierte mir klar gemacht, dass ich Medizin studieren will. Ich war nie eine naturwissenschaftliche Leuchte, weshalb mir die Idee nie gekommen war, bzw ich internalisiert immer selbst abgewunken hatte. Das Buch hat mir Mut gemacht, es anzugehen. Ich kehrte zurück, machte Pflegepraktikum, begann eine Pflegeausbildung und schloss anschließend das Medizinstudium recht gut ab. Und es war die beste Entscheidung meines Lebens.“
- Grimm, Jakob und Wilhelm: „Gevatter Tod“
Kurzbeschreibung: Märchen über den Tod
Kommentar von Leser:innen:
„einer Darstellung vom Arzt-Patienten und Arzt-Tod-Verhältnis.“
- Greenhalgh, Trisha: „How to read a paper“
Kurzbeschreibung: Buch über evidenzbasierte Medizin und die Technik, Studien lesen zu können
Kommentar von Leser:innen:
X
- Guignard, J.P.: „Dokument über den chemischen und bakteriologischen Krieg“
Kurzbeschreibung: Buch den Einsatz von Chemiewaffen
Kommentar von Leser:innen:
„Im Vietnamkrieg versprühten die USA und ihre Alliierten viele Millionen Liter Herbizide als Chemiewaffe, darunter Agent Orange. Das Entlaubungsmittel enthielt das hochgiftige Dioxin TCDD. Rund 50 Jahre später leiden noch immer Hunderttausende darunter, doch die USA erkennen ihre Schuld nicht an.“
- Hegglin, Robert: „Differentialdiagnose innere Krankheiten“
Kurzbeschreibung: Buch über die Diagnostik in der Inneren Medizin
Kommentar von Leser:innen:
„wunderbar lesbarer Blick auf das Wesentliche; sortiert nach Phänomenen (Fieber, Lymphknotenschwellungen, Husten…)“
- Helman, Cecil: „Suburban Shaman“
Kurzbeschreibung: Buch über die Tätigkeit eines Allgemeinarztes, der Sohn eines Psychiaters ist
Kommentar von Leser:innen:
„Helman schildert seine Erfahrungen in Südafrika zur Zeit der Apartheid. Dort hatte er Medizin studiert. Später in England war er Hausarzt und beforschte kulturelle Prägungen der Medizin, die vorhandenen Rituale. Spannend zu lesen.“
- Houellebecq, Michel: „Vernichten“
Kurzbeschreibung: Buch über Politik, die Gesellschaft und Krankheit
Kommentar von Leser:innen: „Arztgespräche aus Sicht eines Respektlosen“
- Jury, Marc: „Gramp – Ein Mann altert und stirbt“
Kurzbeschreibung: Buch mit zahlreichen Bildern über das Leben und Sterben eines alten Mannes im Kreise der Familie
Kommentar von Leser:innen:
„Dieses Buch hat mich in jungen Jahren, auch schon vor Beginn des Studiums, sehr beeinflusst. Immer wieder hilft mir der Gedanke daran bei Palliativpatienten, ihren Weg mitzugehen. Es ist eine Art Fotoreportage über die dementielle Entwicklung eines Mannes inmitten seiner Familie und über seine Autonomie im selbstgewählten Sterben durch Fasten. Die Fotos sind unglaublich persönlich und erzählen die Entwicklung, der Text hält sich im Hintergrund. Das Buch ist wohl nur noch gebraucht erhältlich, da schon Recht alt. Und doch brandaktuell.“
- Labisch, Alfons: „Homo hygienicus“
Kurzbeschreibung: Buch über Gesundheit und Medizin in der heutigen Zeit
Kommentar von Leser:innen:
„Pandemierelevant“
- Lown, Bernard: „Die verlorene Kunst des Heilens“
Kurzbeschreibung: Buch eines Kardiologen und Nobelpreisträgers über Menschlichkeit in der Medizin
Kommentar von Leser:innen:
„Das Buch halte ich wirklich für eine ärztliche Pflichtlektüre.“
- Maio, Giovanni: „Mittelpunkt Mensch. Lehrbuch der Ethik in der Medizin“
Kurzbeschreibung: Buch über die ethischen Herausforderungen in der Medizin
Kommentar von Leser:innen:
„praxisnaher Leitfaden ethischer Reflexionen“
- Mann, Thomas: „Der Zauberberg“
Kurzbeschreibung: Buch über den Aufenthalt in einem Sanatorium
Kommentar von Leser:innen:
„literarisch über vielem stehende Darstellung von Kranksein im Vor-Weltkriegsszenario; politisch, sexuelle Diskriminierung?“
- Mason, Daniel: „Der Wintersoldat“
Kurzbeschreibung: Buch über einen jungen Arzt im ärztlichen Weltkrieg
Kommentar von Leser:innen:
„Hat mich sehr beeindruckt. Erster Weltkrieg, ein Medizinstudent wird „Arzt“ im Feldlazarett, um „Kriegszitterer“ ging es unter anderem. Autor war, wenn ich mich recht erinnere, ein Psychiater aus Stanford.“
- McCormack, James: „The Nutrition Proposition“
Kurzbeschreibung:
Kommentar von Leser:innen:
X
- Mercier, Pascal: „Das Gewicht der Worte“
Kurzbeschreibung:
Kommentar von Leser:innen:
„Krankheit und individuelle Lebenssituation“
- Mukherjee, Siddhartha: „The Emperor of All Maladies: A Biography of Cancer“
Kurzbeschreibung:
Kommentar von Leser:innen:
„Die Geschichte der Onkologie. Hart erkämpfte Erfolge“
- Nestor, James: „Breath“
Kurzbeschreibung:
Kommentar von Leser:innen:
„(das vergessene Wissen um die verlorene Kunst des Atmens), weil ich seither fast jedem Patienten beim Abhören sage, dass er mal wieder richtig durchatmen soll. Ein unheimlich gutes Buch was mich nicht nur persönlich sehr beeinflusst hat, sondern auch mein Verständnis von vielen unserem modernen Lebensstil geprägten Zivilisationskrankheiten, mit denen ich in der Praxis Tag täglich konfrontiert bin. »Rund 10 000 Atemzüge braucht es, sein Buch durchzulesen, sagt James Nestor. Die Mühe lohnt – nicht nur wegen der erstaunlichen Fakten und Geschichten zu Atmen und Gesundheit. Dazu ist das Buch auch ein Selbstversuch und gerade deshalb so überzeugend.«“
- Parin, Paul: „Es ist Krieg und wir gehen hin“
Kurzbeschreibung:
Kommentar von Leser:innen: „Es schildert die Erfahrungen einer Gruppe von Ärzten bei den Partisanen in Jugoslawiengegen Ende des Zweiten Weltkriegs, die als chirurgische Mission der Schweizer Ärzte- und Sanitätshilfe (Centrale Sanitaire Suisse – CSS) tätig waren. Der Zeitraum der Handlung verläuft von Herbst 1944 bis zum Sommer 1946. Erst über 40 Jahre später hat Parin das Buch verfasst: in den Jahren 1989 bis 1990, kurz vor dem Zerfall Jugoslawiens.“
- Payer, Lynn: „Andere Länder andere Leiden“
Kurzbeschreibung:
Kommentar von Leser:innen:
„Die amerikanische Medizinjournalistin hat vor dem Hintergrund einer eigenen Erkrankung, deren Behandlung sie in mehreren Ländern – und halt recht unterschiedlich – erlebte Ende der 80er Jahre die den jeweiligen „länderspezifischen“ Medizinkulturen nachgespürt und England, Frankreich, die USA und Deutschland vor dem Hintergrund handlungsleitender philosophischer Traditionen beschrieben. Offenbar sind da lange Linien wirksam, so dass trotz Internationalisierung und evidenzbasierter Medizin die beschriebenen charakteristischen Unterschiede mutmaßlich immer noch wirksam sind. Nachdenkenswert. Wieweit das trägt und ob es aktuelle Vergleiche gibt, weiß ich nicht – ich habe das Buch vor vielen Jahren gelesen. Hängen geblieben sind so Thesen wie die, dass für „den Engländer“ als gesichert gilt, was messbar ist, während „der Franzose“ bei einer guten Theorie gar keine empirischen Belege mehr braucht. „Die Amerikaner“ fühlen sich – da ohne äußere Feinde – am ehesten von innen bedroht und schießen auf Bakterien und Viren mit zigfacher Dosis im Vergleich zu den anderen Ländern. Usw., ich fand es anregend – wieviel dran ist, mag eine zweite Frage sein. Aber das „Evidenz“ gerahmt ist durch Leitkulturen (und die da



