Nicht nur Rauchen, auch mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung sind schlecht für die Lunge. Wie sich diese Faktoren genau auf die Lunge auswirken, steht im Mittelpunkt des Projektes „Lifestyle factors in respiratory health and disease“. Von besonderem Interesse ist dabei das Zusammenspiel zwischen Lunge und den übrigen Organen auf molekularer Ebene. Den Wissenschaftlern der MHH geht es speziell um die Kommunikation zwischen dem Fettgewebe und der Lunge bei Adipositas. Im Fokus stehen die Botenstoffe Adipokine, die das Fettgewebe produziert. Sie signalisieren z.B. dem Gehirn, wann wir satt sind. Adipokine können aber auch das Lungengewebe, genauer gesagt die Alveolen beeinflussen. Die alveolaren Epithelzellen vom Typ 2 (AT2) spielen eine zentrale Rolle: im Normalfall verringern sie mittels Surfactant die Oberflächenspannung. Dadurch können sich die Lungenbläschen auffalten und ermöglichen so den Gasaustausch zwischen Blut und Alveolen, die Lunge wird gleichmäßig belüftet. Zuviel Zucker und Fett in der Nahrung verändern die Surfactant-Produktion und das Lipid-Gleichgewicht in den AT2-Zellen. Folge: die Gefäße in der Blut-Luft-Schranke verdicken sich, die Alveolarwände sind weniger elastisch, der Gasaustausch ist dadurch erschwert.
Quelle: Insights Medizinische Hochschule Hannover MHH



