Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine etablierte Messgröße zur Beurteilung des Gewichtsstatus im Verhältnis zur Körpergröße. In den letzten Jahren wird jedoch zunehmend dessen Aussagekraft in Frage gestellt, da er nicht zwischen Muskel- und Fettmasse unterscheidet und auch nicht die Verteilung von Fett im Körper berücksichtigt. Besonders gefährlich ist das viszerale Fett, das sich im Bauchraum ansammelt und mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes verbunden ist. Der Body-Roundness-Index (BRI) erscheint hier als vielversprechende Alternative. Die Messgröße setzt die Körpergröße ins Verhältnis zum Taillenumfang (das Körpergewicht spielt keine Rolle). Die Berechnung ist zwar deutlich komplexer, der BRI hat aber einen wesentlichen Vorteil: Menschen mit viel viszeralem Fett können genauer identifiziert werden.
Eine aktuelle chinesische Studie fand jetzt zudem einen Zusammenhang zwischen höheren BRI-Wert und erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Autoren sehen darin Potenzial für den BRI als prädiktiven Faktor in dieser Indikation.
Doch trotz der Vorteile des BRI wird der BMI wohl in vielen Bereichen etablierter Standard bleiben.
Literatur: Yang M et al. JAHA 2024, 13(9). https://doi.org/10.1161/JAHA.124.034768
Quelle: Website der Adipositas-Kliniken, Berlin / Der Body-Roundness-Index



