Kooperative Forschung ist der rationale Weg zur Heilung der Leukämien. Der Wissenstransfer von
der Forschung in die Praxis erfolgt nach kritischem Review durch Managementempfehlungen. Das
Kompetenznetz Leukämien (KNL) und sein internationaler Partner European LeukemiaNet (ELN)
spielen dabei eine wichtige Rolle.
Das European LeukemiaNet (ELN) ist ein Forschungsnetzwerk von mehr als 1.000 Leukämieforschern
und Ärzten aus 220 Zentren in 45 Ländern, die mit dem Ziel kooperieren, die Überlebens- und Heilungschancen der Leukämien durch kooperative Forschung zu verbessern. Mit Unterstützung des Kompetenznetzes Leukämien wurde
ELN 2002 von europäischen Leukämieforschern gegründet und von 2004–2011 von der EU als Network of Excellence gefördert. Die gegenwärtige Förderung erfolgt durch die gemeinnützige ELN-Foundation. Die Förderung des KNL erfolgt durch die Stiftung Leukämie.
ELN-Managementempfehlungen
Der kooperativen Leukämieforschung dienen regelmäßige zweimal-jährliche Symposien in Deutschland und den USA und Managementempfehlungen für jeden Leukämietyp und jede interdisziplinäre Spezialität durch Festlegung einheitlicher Definitionen und Standards für die gemeinsame Forschungsarbeit (▶ Tab. 1, S. 32) [1–15]. Die Empfehlungen dienen darüber hinaus der Verbesserung der Versorgung der Leukämiepatienten. ELNManagementempfehlungen haben während der letzten zwei Jahrzehnte die kooperative Leukämieforschung weltweit gefördert und zu einer Verbesserung der Überlebenschancen bei Leukämie beigetragen. ELN-Managementempfehlungen wurden nach Einführung des BCR::ABL1-Tyrosinkinaseinhibitors (TKI) Imatinib 2001 [16, 17] erstmals für CML entwickelt und erschienen 2006 [18]. Imatinib hat die Therapie der CML grundlegend verändert. CML-Patienten, die in chronischer Phase (CP) diagnostiziert und behandelt werden, haben mittlerweile eine praktisch
normale Lebenserwartung. Zurzeit ist die 5. Fassung der ELN-Managementempfehlungen für CML in Vorbereitung.



