Bislang ist unklar, ob es zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und Psoriasis einen Zusammenhang gibt. Eine französische Querschnittsstudie mit knapp 19.000 Teilnehmern der NutriNet-Santé-Kohorte konnte eine Assoziation feststellen.
Einleitung und Hintergrund
Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von ultraverarbeiteten Lebensmitteln (UPF) und aktivem Psoriasis-Status. UPF wird mit verschiedenen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen assoziiert. Die Rolle von Ernährung bei entzündlichen Erkrankungen wird durch pro- und antiinflammatorische Mechanismen erklärt, jedoch blieb der Zusammenhang von UPF-Aufnahme und Psoriasis bislang unerforscht.
Methoden
Es wurde eine Querschnittsstudie durchgeführt, basierend auf Daten der NutriNet-Santé-Kohorte (2021–2022). Die Teilnehmer im Alter von mindestens 15 Jahren wurden mittels eines validierten Fragebogens nach ihrem Psoriasis-Status klassifiziert (nie, inaktiv, aktiv). Die tägliche UPF-Aufnahme in Gramm wurde in drei Terzile unterteilt. Die Assoziationen wurden mit multinomialen logistischen Regressionsmodellen analysiert, angepasst auf demografische und gesundheitliche Variablen.
Teilnehmer
Insgesamt wurden 18.528 Teilnehmer (Medianalter 62 Jahre, 74 % weiblich) analysiert. Von diesen hatten 10 % Psoriasis, wovon 4 % aktiv war. Die Gruppe mit aktiver Psoriasis bestand aus mehr Männern als Frauen, hatte einen höheren BMI (>30 bei 16 % im Vergleich zu 9 % der nie-betroffenen Gruppe) und häufiger Komorbiditäten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (7 % vs. 5 %) und entzündliches Rheuma (9 % vs. 3 %). Männer waren in dieser Gruppe häufiger als Frauen.
Ergebnisse
In der Analyse wurden Unterschiede in der Aufnahme von ultraverarbeiteten Lebensmitteln (UPF) zwischen den Gruppen mit aktiver Psoriasis und solchen ohne Psoriasis untersucht.
In der unadjustierten Analyse lagen Teilnehmer mit aktiver Psoriasis signifikant häufiger in der Terzile mit der der höchsten UPDF-Aufnahme (Terzile 3) als Teilnehmer, bei denen Psoriasis niemals aufgetreten war (Odds Ratio [OR] 1,52; 95 %-Konfidenzintervall [KI]: 1,28–1,81; p für Trend < 0,001).
Nach Anpassung der Daten an demografische und gesundheitliche Variablen wie Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Rauchstatus, körperliche Aktivität, Body-Mass-Index (BMI), Alkoholkonsum und bestehende Komorbiditäten (z. B. Depression, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Hypertriglyceridämie, entzündliche Darmerkrankungen und entzündliches Rheuma) blieb die Assoziation bestehen. Die angepasste OR für Personen mit hoher UPF-Aufnahme (Tertile 3) im Vergleich zur niedrigsten Aufnahme-Terzile (Tertile 1) betrug 1,36 (95 %-KI: 1,14–1,63). Dies deutet darauf hin, dass eine höhere UPF-Aufnahme unabhängig von anderen Einflussfaktoren mit einem aktiven Psoriasis-Status assoziiert ist.
Sensitivitätsanalysen:
Dermatologisch validierte Psoriasis-Fälle: In einer Untergruppe, in der der Psoriasis-Status von Dermatologen validiert wurde, waren die Ergebnisse ähnlich, jedoch weniger ausgeprägt (angepasste OR für Tertile 3: 1,32; 95 %-KI: 1,06–1,64).
Modell ohne Datenimputation: In einer weiteren Analyse, die Teilnehmer mit fehlenden Daten ausschloss, blieb die Assoziation ebenfalls signifikant und sogar stärker ausgeprägt (OR für Tertile 3: 1,40; 95 %-KI: 1,17–1,69; p = 0,005).
Die Ergebnisse aus den verschiedenen Modellen und Sensitivitätsanalysen stützen die Robustheit des Zusammenhangs zwischen hoher UPF-Aufnahme und aktivem Psoriasis-Status.
Einschränkungen der Studie:
Die Autoren betonen, dass die Studie keine Kausalität feststellen kann, weil es sich um eine Querschnittsstudie handelt. Somit bleibt unklar, ob eine erhöhte UPF-Aufnahme die Ursache für Psoriasis-Schübe ist oder ob Psoriasis-Schübe zu einer höheren UPF-Aufnahme führen.
Diskussion und Schlussfolgerung
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine hohe UPF-Aufnahme mit aktivem Psoriasis-Status assoziiert ist, unabhängig von BMI und anderen Faktoren. Die Autoren betonen die Grenzen der Studie, einschließlich der Selbstangabe von Psoriasis und der Querschnitts-Natur des Designs, welche keine kausalen Schlüsse zulässt. Weitere großangelegte Studien sind notwendig, um den Zusammenhang zu klären.
Autor: KI-generiert/red
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