Wie hoch ist das langfristige kardiovaskuläre Risiko nach der Genesung von Stevens-Johnson-Syndrom oder toxischer epidermaler Nekrolyse?
Studienziel
Das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und die toxische epidermale Nekrolyse (TEN) sind lebensbedrohliche Hautreaktionen. Diese Studie untersucht das Risiko für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität bei Überlebenden von SJS/TEN. Ziel ist es, die langfristigen kardiovaskulären Folgen nach der akuten Phase zu analysieren. Die Studie ist eine nationale, bevölkerungsbasierte Kohortenstudie.
Eingeschlossene Patienten
Eingeschlossen wurden 10.571 SJS/TEN-Überlebende für die Analyse von cerebrovaskulären Ereignissen (CVA) und 11.084 für ischämische Herzkrankheiten (IHD). Die Teilnehmer wurden mit einer Kontrollgruppe ohne SJS/TEN abgeglichen, basierend auf Alter, Geschlecht und Charlson Comorbidity Index.
Studienarme
Die Studie hatte zwei Hauptkohorten: eine für CVA und eine für IHD. Beide Kohorten wurden mit Kontrollgruppen verglichen, die keine SJS/TEN-Diagnose hatten.
Studienergebnisse
Die Überlebenden von SJS/TEN hatten ein signifikant höheres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Mortalität im Vergleich zur Kontrollgruppe. Das Risiko für CVA war um 65 % erhöht, und das für IHD um 58 %. Diese Risiken blieben bis zu sieben Jahre nach der Diagnose erhöht. Besonders ältere Überlebende und solche, die auf Intensivstationen behandelt wurden, zeigten ein höheres kardiovaskuläres Risiko.
Schlussfolgerungen
Die Autoren empfehlen gezielte Überwachungs- und Präventionsstrategien, um das kardiovaskuläre Risiko bei SJS/TEN-Überlebenden zu minimieren.
Schwächen der Studie
Die Studie konnte keine Labor- oder Lebensstilfaktoren berücksichtigen, die das Risiko beeinflussen könnten. Außerdem fehlten Daten zur genauen Ausdehnung der Hautbeteiligung.
Zusammenfassung
SJS/TEN-Überlebende haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Mortalität, das bis zu sieben Jahre nach der Genesung anhält. Eine gezielte kardiovaskuläre Überwachung ist notwendig, um diese Risiken zu mindern.
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