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Neue Studie zur Therapie von Gesichtsfelddefekten

Frau mit am Kopf befestigtem Therapiesystem OkuStim2

Neue Studie zur Therapie von Gesichtsfelddefekten

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3 MIN

Erschienen in: CONCEPT Ophthalmologie

Die Universitätsmedizin Mainz will im Rahmen einer neuen Pilotstudie überprüfen, ob
durch die Anwendung der transkornealen Elektrostimulation (TES) dem Fortschreiten von Gesichtsfelddefekten bei Glaukompatientinnen und -patienten sicher und wirksam entgegengewirkt werden kann.

Die Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz erforscht eine innovative Methode zur Behandlung des primären Offenwinkelglaukoms: das transkorneale Elektrostimulationsverfahren (TES). Dabei werden die Zellen der Netzhaut mittels schwacher Strompulse durch die Hornhaut des Auges stimuliert. Ziel der Pilotstudie ist es zu überprüfen, ob mit dem bereits gegen andere Augenerkrankungen erfolgreich eingesetzten elektrischen Stimulationsverfahren auch dem Fortschreiten von Gesichtsfelddefekten bei Glaukom-Erkrankten sicher und wirksam entgegengewirkt werden kann. Bisherige Therapieoptionen konnten häufig eine Verschlechterung des Befundes nicht verhindern.

Therapeutische Optionen bei Glaukom

Ziel der Glaukombehandlung ist es, zumindest ein möglichst langsames, im Idealfall kein weiteres Fortschreiten der Gesichtsfelddefekte zu erreichen und eine Erblindung zu vermeiden. Derzeit ist die Senkung des Augeninnendrucks die einzige therapeutische Option – sei es durch Augentropfen oder operative Eingriffe. Weil Unverträglichkeiten auftreten, die Betroffenen den Therapieplan nicht immer einhalten oder die angewendete Lokaltherapie nicht ausreichend wirkt, stellen die Behandlungsteams jedoch häufig fest, dass sich die Befunde trotz Therapie verschlechtern.

Ergänzender Therapieansatz

Um die Erfolgsquote der Behandlungen zu erhöhen, verfolgen die Forschenden daher einen neuen, ergänzenden Therapieansatz. Sie wollen die bereits eingetretenen Gesichtsfelddefekte stabilisieren und so das Sehvermögen erhalten, indem sie die sogenannte transkorneale Elektrostimulation (TES) einsetzen. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem schwache Strompulse durch die Hornhaut und das Auge fließen. Die elektrischen Impulse regen Schutzmechanismen in den Zellen an und können die Mikrozirkulation im Auge verbessern. So können die Zellen der Netzhaut davor bewahrt werden abzusterben und das Gesichtsfeld könnte länger erhalten bleiben.

Monozentrische Studie zu TES

„Wir untersuchen in unserer Studie Patientinnen und Patienten mit einem Offenwinkelglaukom. Im Rahmen unserer Studie wollen wir prüfen, ob die TES mit dem OkuStim 2 System auch für die Behandlung dieser Augenerkrankung erfolgreich und sicher genutzt werden kann. Für die Erkrankung Retinitis pigmentosa ist das innovative Verfahren nämlich schon als Medizinprodukt zugelassen“, erläutert Prof. Dr. Dr. Katrin Lorenz, Leiterin des Klinischen Studienzentrums der Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Und erklärt: „Im Rahmen unserer geplanten klinischen Prüfung ist eine Behandlung von 50 Glaukom-Patientinnen und -patienten mit der transkornealen Elektrostimulation vorgesehen. Wir legen ihnen einmal wöchentlich dünne Metallfäden für 30 Minuten in den Bereich zwischen dem unteren Augenlid und dem Auge und schließen diese Elektroden an schwachen Strom an. Die Anwendung der transkornealen Elektrostimulation ist problemlos auch im häuslichen Umfeld möglich. Nach sechs, zwölf und 18 Monaten Anwendung prüfen wir die Wirkung auf bestehende Gesichtsfelddefekte. Die Studiendauer pro Patientin bzw. Patientin beträgt somit 18 Monate. Die ersten starten im März.“

Die monozentrische Studie „Transcorneal Electrical Stimulation for the treatment of visual field defects in patients with open-angle glaucoma (TES-GPS)“ mit einem Gesamtvolumen von rund 1,1 Millionen Euro wird von der Okuvision GmbH gesponsert und zu 50 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Zentrum Klinische Studien (IZKS) der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt.

Quelle: Pressemitteilung der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz vom 25.02.2025

Bildquelle:© Okuvision GmbH

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