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Furnukuloide Myiasis nach Afrika-Urlaub

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Ein Patient entwickelt nach seinem Afrika-Urlaub die typischen Symptome einer Myiasis: Nach generalisiertem Juckreiz entwickeln sich schließlich erythematöse Nodi mit zentralem Porus. Solche Patienten werden mit Vaseline und eventuell begleitender Schmerztherapie behandelt.

Dr. Laura Rechtien, Erlangen, stellte einen 41-jährigen Patienten vor, der nach einer Afrika-Rundreise ausgeprägte furunkulide Myasis entwickelte: Er entwickelte nach seinen Urlaub generalisierten Juckreiz, einige Tage später bildeten sich Papeln, aus denen schnell schmerzende erythematösen Nodi mit zentralem Porus wurden. „Differenzialdiagnostisch kamen für uns Furunkeln in Betracht, andererseits eine Dermatomyiasis, infizierte Iktusreaktion, Abszesse oder auch multiple, entzündlich veränderte Atherome.“ Der Patient litt an einer arteriellen Hypertonie, er nahm Amlodipin, Bisoprolol, Ramipril und Doxycyclin zur Malariaprophylaxe und litt an einer Hausstaubmilben-Allergie.

Während seines Afrikaurlaubs hatte er Insektenstichen konsequent vorgebeugt, konnte sich an keinen Stich erinnern, hatte mehrfach im Meer gebadet, keinen Kontakt zu Tieren gehabt, hatte aber seine Kleidung im Freien getrocknet. Er berichtete, dass am Vortag aus einzelnen Knoten Larven geschlüpft seien. „Somit stellten wir die Diagnose der furunkuloiden Myiasis“, ein Befall von menschlichem Gewebe mit Fliegenlarven. In Europa sieht man dies vorwiegend bei Reiserückkehrern. Die Symptome sind so, wie der Patient sie berichtet hat: Initial ein generalisierter Juckreiz auf primär unveränderter Haut, dann entwickeln sich multiple Papeln, die innerhalb weniger Tag zu reifen Nodi mit zentralem Porus heranwachsen. Charakteristisch sind ein bohrender Schmerz oder das Gefühl von Bewegung unter der Haut. Die häufigsten Erreger sind die in Mittel- und Südamerika lebende Dermatobia hominis und die in Afrika vorkommende Tumbufliege. Die Tumbufliege legt ihre Eier an Sandstränden in nasse Kleidung, bei Wirtskontakt schlüpfen die Larven, bohren sich ins subkutane Fettgewebe und verlassen innerhalb von zwei Wochen den Wirt durch die zentrale Porusöffnung, um sich zu verpuppen. Die selbstlimitierende Erkrankung wird durch Okklusion der als Atemöffnung für die Larven fungierenden Poren mit Vaseline behandelt. Anschließend wandern die Tiere an die Hautoberfläche und lassen sich nach ein bis zwei Stunden leicht entfernen. Häufig sei analgetische Begleittherapie nötig, so Rechtien. Die Dunkelziffer für Myiasis sei in Deutschland recht hoch, die Inzidenz werde voraussichtlich wegen der zunehmenden Fernreisen steigen, eine konsequente Insektenstichprophylaxe sei bei einem entsprechenden Auslandsaufenthalt zu empfehlen.

Roland Müller-Waldeck

Hybride Veranstaltung auf der Jahrestagung der DDG am 27.4.2023: Diaklinik – die interessantesten Fälle aus der Welt der Dermatologie.

Bilderquelle: © AdobeStock_441744155/SuGak

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