Im Verbundprojekt ONCOnnect der Deutschen Krebshilfe sollen Onkologische Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center, CCC) stärker mit regionalen Kliniken sowie Fach- und Hausärzten vernetzt werden. Ziel ist eine flächendeckend hohe Versorgungsqualität für Krebspatienten. Dafür wurden 13,8 Millionen Euro bereitgestellt.
In den CCC, die von der Deutschen Krebshilfe initiiert sind, werden Krebspatienten spitzenmäßig versorgt. Aber wie sieht es in der Peripherie aus? Längst nicht alle Betroffenen können in diesen Spitzenzentren betreut werden – schon gar nicht langfristig. Auch regionale Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte sind maßgeblich in die Versorgung onkologischer Patienten eingebunden.
Das Ziel: flächendeckende Versorgung auf hohem Niveau
Um eine flächendeckend gute Betreuung zu gewährleisten, ist Kompetenz auf breiter Front erforderlich. Die Deutsche Krebshilfe hat deshalb das Verbundprojekt ONCOnnect gestartet, das Krebszentren stärker mit regionalen Krankenhäusern sowie ambulanten Versorgungsstrukturen (Fach- und Hausarztpraxen, Therapieeinrichtungen) vernetzen soll. Bereits bestehende Netzwerke zwischen den 15 CCCs und der Peripherie sollen strukturiert ausgebaut werden. Das gilt vor allem für den ländlichen Bereich, wo die Versorgung von Krebspatienten oft noch unzureichend ist.
Federführend ist das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt-Marburg. Prof. Dr. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurt, erklärt: „Die Universitätsmedizin übernimmt eine wesentliche koordinierende Rolle in der onkologischen Versorgung, um eine hohe Behandlungsqualität in der Spitze und in der Fläche zu erreichen.“ ONCOnnect könne beispielgebend auch für andere medizinische Disziplinen sein in dem Bemühen, flächendeckend eine hohe Qualität der Patientenversorgung sicher zu stellen. Angestrebt werde, dass künftig Patienten auch außerhalb eines CCC – in regionalen Krankenhäusern und Praxen – einen besseren Zugang zu innovativen Krebstherapien, klinischen Studien und Supportivangeboten erhalten, ergänzt ONCOnnect-Sprecher Prof. Dr. Christian Brandts, UCT Frankfurt-Marburg.
Innerhalb einer Projektlaufzeit von drei Jahren sollen patientenzentrierte Best-Practice-Modelle in fünf Handlungsfeldern entwickelt werden: Prävention und Früherkennung, Patientenbeteiligung, Klinische Studien, Qualitätssicherung und Digitalisierung. Anschließend werden diese Konzepte auf alle ONCOnnect-Standorte und ihre Netzwerke übertragen. Um den Wissenstransfer sowie die konkrete Zusammenarbeit zwischen Zentren und Peripherie auch langfristig zu sichern, ist ein Projektmanagement vorgesehen, das die ONCOnnect-Aktivitäten deutschlandweit koordiniert. Das Verbundprojekt wird durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe bis zum Jahr 2027 mit insgesamt 13,8 Millionen Euro gefördert.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Krebshilfe vom 5.7.2024
Bilderquelle: © ONCOnnect



