Über die Jahrzehnte hinweg hat sich die Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms von der ausschließlich operativen Behandlung hin zu einer modernen multimodalen Therapie entwickelt. Die kontinuierlich verbesserte Prognose dieser Patienten ist Ausdruck der Fortschritte in allen Bereichen der Medizin, zu der Verbesserungen in der chirurgischen Technik neben der modernen Bestrahlungstechnologie und der Chemotherapie einen entscheidenden Beitrag geleistet haben. Die totale mesorektale Exzision (TME) stellt dabei den Goldstandard der chirurgischen Therapie dar.
Zukünftige Perspektiven beinhalten eine weitere Optimierung der multimodalen Therapieansätze und die Entwicklung von individuell zugeschnittenen Behandlungsstrategien. Solche individuellen Konzepte können letztlich zum Sphinktererhalt und zum Organerhalt beitragen, was aus Patientenperspektive eine hohe Akzeptanz hat. Störungen des komplexen anorektalen Funktionsgefüges mit resultierender Kontinenz- und Entleerungsstörung unterschiedlichster Ausprägung sind ein häufig beobachtetes und für die Patienten belastendes Problem, dass sowohl als Folge der Operation des Rektums, als auch der Stahlen- und Chemotherapie auftreten kann und zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führt.
Die chirurgische Therapie des Rektumkarzinoms bleibt jedoch nach wie vor die entscheidende Therapiemodalität, an der sich alle anderen Verfahren messen müssen. Um moderne Therapiekonzepte wie die TNT und ein intendierter Organerhalt abschließend beurteilen zu können, ist ein flächendeckender Einschluss in Studien dringend erforderlich. Nur dadurch ist eine umfassende Bewertung möglich.
Bildquelle: Eigene Darstellung/MRT-Aufnahme, entnommen aus: Langheinrich MC, Kersting S, Weber K. Die multimodale Therapie des Rektumkarzinoms. onkologie heute 6/2023, S. 16.



