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Onkobutler App gestartet: Das digitale Tagebuch für krebskranke Menschen

Onkobutler App gestartet: Das digitale Tagebuch für krebskranke Menschen

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Erschienen in: onkologie heute

Die Verdichtung des Arbeitsalltages in der Onkologie und Hämatologie führt zunehmend zu Zeitdruck in der Versorgung. Die vollständige Erfassung des Befindens ihrer Patient:innen seit dem letzten Kontakt kann für Ärztinnen und Ärzte aus der Erinnerung heraus mitunter mühsam sein. Dennoch ist das essentiell für die weitere Therapieplanung. Die Onkobutler App bietet hier Unterstützung: Die Patient:innen können aktiv in die kontinuierliche Dokumentation ihrer Symptome und ihres Befindens eingebunden werden – in Form eines strukturiert angelegten digitalen Tagebuchs. So stehen dem Behandlungsteam alle relevanten Informationen zum Krankheits- und Therapieverlauf bereits zur Verfügung, wenn die Behandelten das Sprechzimmer betreten. Die Übermittlung an die Praxis geschieht per Klick entsprechend der aktuellen Datenschutzvorgaben in Form eines kompakten grafisch aufbereiteten Berichts. Eine Neuerung: Die deutsch- und englischsprachige App wurde kürzlich erweitert und steht nun auch in türkischer Sprache zur Verfügung. Die Entwicklung der Onkobutler App wird durch das Biotechnologie-Unternehmen Amgen unterstützt.

Der digitale Fortschritt kann beispielsweise die Kommunikation zwischen ärztlichem Personal und Patient:in erleichtern und im Gebiet der Medizin wertvolle Entlastung im Arbeitsalltag bieten. Die Onkobutler App bietet zahlreiche Vorteile für krebskranke Menschen, nicht zuletzt auch für das betreuende medizinische Fachpersonal. Darüber hinaus berichtete Basch et al. 2017, dass Patient:innen, die im Rahmen einer klinischen Studie ihre Symptome regelmäßig elektronisch selbst überwachten (Patient Reported Outomes) einen 5-monatigen Überlebensvorteil hatten [1].

Onkobutler: eine App mit drei Kernfunktionen

In Form eines digitalen Tagebuchs erfasst die/der Patient:in an einem Smartphone oder Tablet wichtige Symptome und das alltägliche Befinden. Die Vitalwerte, der Allgemeinzustand und weitere therapierelevante Informationen werden grafisch aufbereitet und als gesicherte E-Mail – unter Einhaltung der strengen Regularien der Bundesrepublik Deutschland – als sprechstundenvorbereitender kompakter Bericht an das Behandlungsteam übermittelt. Der Vorteil für die behandelnde Praxis: Gespräche können anhand der übersendeten Informationen gezielter geführt und der Therapieverlauf besser beurteilt werden. Patient:innen erfahren im Alltag Sicherheit: Um in Notfallsituationen alle erforderlichen Daten und wichtige Telefonnummern schnell und an einem Ort vorliegen zu haben, bietet der Onkobutler die Möglichkeit, Notfallkontakte anzulegen und relevante medizinische Ereignisse zu speichern. Zudem erinnert die App an erforderliche Arzneimitteleinnahmen.

Aus dem Alltag für den Alltag entwickelt

Die Idee für den Onkobutler stammt aus der Praxis von Dr. Michael Wöhr aus Schorndorf. An der weiteren Entwicklung zu einer App waren hämatologisch und onkologisch tätige Ärztinnen und Ärzte beteiligt. Durch diesen direkten Praxisbezug ist die Anwendung genau auf die Bedürfnisse krebskranker Menschen und deren Behandlungsteams abgestimmt. Den Fachleuten war es dabei wichtig, dass die App für jede Krebserkrankung genutzt werden kann. Die fachliche Entwicklung und Weiterentwicklung des Onkobutlers wird durch das Expert:innenboard, das sich aus Vertreter:innen der Fachdisziplinen Hämatologie, Onkologie, Uroonkologie, Gynäkoonkologie und der Palliativmedizin zusammensetzt, kontinuierlich weitervorangetrieben. „Wir bei Amgen engagieren uns nicht nur für die Erforschung und Entwicklung biotechnologischer Arzneimittel im Bereich der Onkologie und Hämatologie. Wir fördern auch gezielt Projekte, die für krebskranke Menschen und deren Behandlungsteams einen Mehrwert haben“, sagte Manfred Heinzer, Geschäftsführer der Amgen GmbH. „Digitale Lösungen haben großes Potential, die Kommunikation und die Versorgung der Betroffenen zu erleichtern. Deshalb unterstützen wir die Entwicklung der App Onkobutler.“

Bei der Entwicklung der App wurde großer Wert auf Inklusivität gelegt, daher sind Sprache, Schriftgröße und Farbgebung auch auf ältere Personen oder Menschen mit Sehschwierigkeiten abgestimmt. Es wird Schritt für Schritt durch die Anwendung geführt, sodass keine besonderen Computerkenntnisse nötig sind.

Mehr Informationen unter www.onkobutler.de.

Referenz:

1.   Basch E et al. JAMA. 2017 Jul 11; 318(2):197-98

Quelle: Pressemitteilung Amgen

Bilderquelle: © Amgen

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